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Chronik

Geschichte des Edelhof

Die Geschichte des Edelhof ist eng mit  Stift Zwettl verbunden:
Der Edelhof war einer der Gutsbetriebe des Stiftes, nachdem der Stifter Hadmar von Kuenrig den ersten Mönchen “alles Land” (und auch die Leute – so war das eben damals) vermachte, was er zusammen mit dem ersten Abt an einem Tag umreiten konnte. 

Altes Gruppenfoto


Nachdem der Edelhof in seiner wechselhaften Geschichte z.B. auch einmal im 18. Jh. eine Textilmanufaktur beherbergte,
erwarb die k.u.k. Monarchie im Jahre 1873 das Gut um daraus eine Ackerbauschule (für angehende Gutsverwalter) zu machen.
Wir feierten also im Jahr 1998 unser 125 jähriges Bestehen als Landwirtschaftsschule.
Nach dem Ende der Monarchie übernahm das Land NÖ den Edelhof und führte die Ackerbauschule weiter.
Jedoch erst nach dem 2. Weltkrieg wurde daraus eine Schule für die bäuerliche Jugend, zuerst als Winterschule, ab 1973 auch in Form der ganzjährigen (damals 3j.) Schule. 
Bald wurde die “N.Ö. Landes-Ackerbauschule Edelhof” ein Aus- und Fortbildungszentrum für die ganze Region und darüber hinaus. Viele Innovationen wurden von hier aus ins Land getragen, sei es durch die hier ausgebildeten “Zöglinge”, die Vortrags-, Publikations- und Ausstellungstätigkeit der Edelhofer Lehrer und Direktoren oder durch das einfache Vorbild.
(Bild: Klassenfoto des ersten Jahrganges 1873)

Von den oben erwähnten Innovationen wären etwa zu nennen:

  • Umstellung der alten Dreifelder- auf die Fruchtwechselwirtschaft bis zum biologischen Landbau

  • frühe Projekte zur Bodenverbesserung (Drainagierung) bis zu modernen Düngemethoden

  • die Züchtung von für das Waldviertel und verwandte Regionen geeigneten Nutztieren und Pflanzensorten (Waldviertler Blondvieh, Saatzucht Edelhof

  • die verschiedenen Schritte der Mechanisierung

  • Initiierung und Popularisierung bäuerlicher Organistionsformen vom Raiffeisen- und Genossenschaftswesen bis zu Maschinenringen und modernen Vermarktungsformen (Waldland) – immer war der Edelhof ein Kristallisationspunkt aktueller Entwicklungen.


Interessant sind die engen Verflechtungen mit der jeweiligen gesamtstaatlichen Situation:
So wurde während des 1. Weltkrieges die Bevölkerung auf die kritische Ernährungslage eingestellt, linientreu wurde aber auch die NS-Landwirtschaftspolitik umgesetzt (etwa durch die Umstellung der Pflanzenzucht auf kriegswichtige Roh- und Ersatzstoffe oder die Mitwirkung bei der Entsiedlung des Truppenübungsplatzes Döllersheim).

Durch die Konzentrierung mehrerer Schultypen ist Edelhof heute das größte landwirtschaftliche Schulzentrum Österreichs. Im Rahmen der jüngsten Reformen wird hier die Ausbildung in den Bereichen Wald- und Holzwirtschaft sowie Pferdewirtschaft intensiviert. Die mit der landwirtschaftlichen Fachschule verbundene Saatzucht Edelhof ist ein sehr erfolgreicher Betrieb auf diesem Gebiet.

Mit der Ernennung von Dir. Dipl.-Ing. Adolf Kastner zum Landesbeauftragten für das Waldviertel und der Gründung des Waldviertel-Managements wurde der Edelhof überdies zum Sammelpunkt für verschiedenste Initiativen zur Regionalförderung und Hebung der Wertschöpfung in der Region.

Anlässlich der 125 – Jahr Feier (1998) entstand das Schulmuseum Edelhof im 2. Stock des alten Schüttkastens. 
Für Konzept und Umsetzung war Mag. Franz Pötscher verantwortlich.
Foto Schulmuseum von AussenFoto Schulmuseum von Innen

Dabei wurde eine Gestaltung gewählt, die den Besucher zum aktiven Erforschen einlädt: viele Objekte sind in Laden verborgen, die man 
erst öffnen muss, um weitere Informationen zu bekommen.

Foto Alt

 

Dazu wurde eine Ton-Diaschau installiert, in der die Hauptabschnitte der geschichtlichen Entwicklung des Edelhofes

sowie das aktuelle Ausbildungsprofil dargestellt werden.  

 

 

Buchcover
Weiters dazu ein Buchtipp zu beziehen mit Sekretariat der LFS Edelhof!

Mag. Franz Pötscher – Dr. Manfred Greisinger

EDELHOF – 125 Jahre landwirtschaftliches Ausbildungszentrum im Herzen des Waldviertels
             

Der erste Teil enthält die Geschichte des Edelhofs und geht dabei über den Umfang der Museumsexponate hinaus.
Der zweite Teil widmet sich dem aktuellen Stand in der Land- und forstwirtschaftlichen Aus- und Weiterbildung.
Im letzten Teil werden die Aktivitäten des Waldviertel Managements dargestellt.